Elfringhauser Schweiz? Wo ist denn das? Die Frage habe ich mir vor ein paar Wochen auch noch gestellt, bevor ich das erste mal über tolle Landschaftsfotos dieses Hügellandes gestoßen. Irgendwie sah das verdächtig nach Sauerland aus. Aber weit gefehlt, die Elfringhauer Schweiz liegt direkt vor den Toren des Ruhrpotts, genauer gesagt südlich von Bochum, zwischen Hattingen, Sprockhövel, Wuppertal und Velbert. Das Hügelland hat alles was man sich von einem Wandergebiet wünscht, beispielsweise stille Bachtäler, facettenreiche Aussichten, bewaldete Hänge, romantische Bauernhöfe und viel, sehr viel Ruhe. Schon bei der Anfahrt hat man das Gefühl in eine vollkommen andere Welt einzutauchen. Zwischen kleinen Straßen ohne Markierungen dafür mit reichlich Kurven, stehen schnuckelige Fachwerkhäuschen und weitläufige hügelige Weiden mit Kühen. Ach das kann nur gut werden…
Wie komme ich hin und wo geht es los
Bei dieser Wanderung bist du auf ein Auto angewiesen, da der Startpunkt meines Wissens nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, zumindest nicht direkt. Mit dem PKW nutzt du den großzügigen Parkplatz des Bergerhofes. Der Bergerhof ist sowohl Startpunkt als auch erstes Highlight (besonders für Kinder) der Tour. Vollkommen zurecht wird er als Erlebnisbauernhof bezeichnet, denn neben Gastronomie und Hofladen findest du vor Ort sogar einem Streichelzoo mit allerlei Getier und im Sommer ein Maislabyrinth.
Tourfacts zur Panoramatour Elfringhauser Schweiz
- Länge: 11,6km, Rundtour, unsere reine Gehzeit mit Kind (7 Jahre) ca. 3h
- Höhenmeter: 360hm Anstieg, 360hm Abstieg
- Anforderung: Trittsicherheit und eine gute Grundkondition sollten vorhanden sein
- Wegebeschaffenheit: teils unebene Wege und einige steile An- und Abstiege, aber auch entspannte Wegabschnitte, ein Teilstück an der Straße entlang, teilweise Asphalt
- Einkehr: sowohl am Start- als auch am Endpunkt der Erlebnisbauernhof Bergerhof, bei ca. 7,5km der Wünnerhof oder die Gaststätte „Zur Blume“ etwas abseits der Route liegen noch einige andere Einkehrmöglichkeiten.
Unsere Erfahrungen zur Wanderung in der Elfringhauser Schweiz
Nun aber mal endlich mal zur Wanderung, auf geht’s. Bereits nach den ersten Schritten sind wir mitten drin im Wald. Zunächst wandern wir meist auf schönen Waldwegen, oft mit ein bisschen Aussicht auf die umliegende Gegend. Während wir durch den Wald streifen fällt unser Blick auf riesige abgeholzte Flächen und verkümmerte Reste von Fichten. Sie zeigen deutlich das Waldsterben. Das stimmt nachdenklich und traurig und macht uns kurz befangen.


Aber wie sagt man so schön, auf Schatten folgt Licht und so wurden wir jäh aus der bedrückten Stimmung zu meinen Tourhighlight katapultiert. Wie du vielleicht weißt, liebe ich es über schmale Pfade einen Berg zu bezwingen, mich hinauf zu kämpfen und nicht zu sehen was hinter der nächsten Biegung kommt. Und genau das konnte man hier im „Kleinen“ erleben (also wirklich nur im Kleinen, wir sind eben doch nicht in den Schweizer Alpen, sondern immer noch mitten im Pott ;-)). Nach dem Aufstieg und vor allem nach dem Genießen der Aussicht über die Hügel des Umlands, ging es abwechslungsreich weiter. Mal präsentierte sich der Weg als Panoramahöhenweg, mal als wurzeliger Steig oder schmaler Saumpfad. Zwei kleinere Strecken führten leider auch über Asphalt. Aber heute hat es uns gar nicht gestört, wahrscheinlich waren wir wandereuphorisiert :-).




Irgendwann kam der kleine Wanderhunger und da Deutschland ja immer noch im Corona-Lockdown erstarrt ist, mussten wir notgedrungen einen alternativen Pausenplatz finden. Zum Glück sind Kinder sind in solchen Momenten spontaner als wir erwachsenen Perfektionisten. Die Motte hat sich einfach für den nächstbesten Bachlauf entschieden, weil das Wasser so schön geglitzert hat. Mein Veto von wegen der lauten Landstraße in der Nähe wurde schnell beiseite gewischt. Und ich sage es ja nur ungern, aber sie hatte Recht. Es war ein perfekter Platz, an dem wir es uns richtig gut gehen ließen..


Gut gestärkt ging es nun fast stetig bergauf, vorbei an Postkartenaussichtspunkten, Pferdekoppeln und natürlich durch bewaldete Hänge. Schon bald erreichten wir wieder den Bergerhof und damit den Endpunkt unseres Wanderausfluges. Am liebsten wären wir geblieben, hätten uns auf die Wiese gelegt und einfach noch ein bisschen in den Tag hinein geträumt. Schon heute ist klar, wir kommen auf jeden Fall wieder, denn die Elfringhauser Schweiz hat uns verzaubert und in ihren Bann gezogen. Zum Glück liegt sie ja fast vor der Haustür und hält sicherlich noch die ein oder andere Wanderüberraschung für uns bereit.





Der Komoot Track zum Nachlaufen
Unser Fazit
Kurz gesagt ist die Tour perfekt für jeden, der abwechslungsreiches Wandern in idyllischer Umgebung kombiniert mit ein bisschen sportlicher Herausforderung mag. Vor allem die Panoramen und die vielen schmalen Wurzelpfade haben uns restlos begeistert.
Unsere: Bewertung: ✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✴️ 9 von 10 Sternen

Pssst…Du hast noch nicht genug?
Dann kommt hier meine Leseempfehlung für Dich:
Pssst…kennst Du schon die Haard? Nein, dann wird es aber Zeit! Begleite uns doch auf den neu angelegten Landstreifer „Haard an der Grenze“. Die schöne Tour wurde im Rahmen der Eröffnung des Hohe Mark Steigs angelegt und hat uns sofort überzeugt.!
Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald
Deine
Nancy
Pingback: NRW03 Wildpark Dülmen - Wanderung für die Sinne - Wanderfrei
Pingback: Baldeneysteig - Top oder Flop? - Wanderfrei