Heute steht nur eine kurze Etappe von knapp 15 Kilometern auf dem Plan – und das bei bestem Wanderwetter. Würde mich im Nachhinein jemand fragen, wie ich die Strecke beschreiben würde, hätte ich gesagt: viele Forstwege und Asphalt. Aber natürlich ist das nicht alles was es auf der Iseltrail Etappe 2 zu entdecken gibt.
Tourfacts zur Wanderung auf der Iseltrail Etappe 2
Länge: ca. 15,9 km Streckenwanderung
Startpunkt: St. Johann im Walde (ca. 100m zur Bushaltestelle)
Endpunkt: Matrei Bushaltestelle Auerfeld
Anreise: Bus Linie 951 Lienz-Ströden Fahrplan
Höhenmeter: ca. ↑ 290 hm und ↓ 100hm
Anforderung: leichte Wanderung, keine besonderen Herausforderungen
Wegbeschaffenheit: kleine Pfade, breite Wege, teils Asphalt
Einkehr: in Huben Café Landerl (außer Montags), in Feld Landgasthof Steiner (Achtung nicht direkt am Iseltrail)
Hunde: gut geeignet, Wasser mitnehmen, teils sehr sonnig
Auf geht’s zur Iseltrail-Etappe 2
Wir starten dort, wo wir gestern geendet haben: in St. Johann im Walde. Zunächst füllen wir unsere Flaschen am Trinkbrunnen auf, bevor wir uns auf den Deichweg begeben und die zweite Etappe des Iseltrails in Angriff nehmen. Links von uns rauscht und gluckert die Isel, während uns rechts Wiesen und, in der Ferne, ein Marmorsteinbruch begleiten. Letzterem verdanken wir die vielen Skulpturen entlang des Weges. Die großen Steinblöcke, in die verschiedene Reliefs eingearbeitet sind, bieten eine willkommene Abwechslung zu dem sonst schnurgeraden Weg.
Idyllischer Weiher und Blumeninseln
Schon bald erreichen wir einen kleinen Weiher, der friedlich in der Morgensonne liegt. Die Farben sind einfach überwältigend, und die Bank davor lädt förmlich zu einer Pause ein. Doch wie immer drängt meine Familie darauf, weiterzugehen. Zugegeben, an manchen Tagen ist das auch besser so – sonst würde ich erst bei Sonnenuntergang ankommen. Innerlich seufzend werfe ich einen letzten Blick auf die Idylle bevor wir unseren Weg fortsetzen, mal über breite, mal über schmalere Wiesenpfade. Unterwegs überrascht mich immer wieder die Vielfalt der Wildblumen, besonders am Ufer der Isel. Zusammen mit den weißen Schaumkronen und den grauen Schotterbänken bietet sich eine traumhafte Kulisse zum Wandern.
Neben der natürlichen Blumenpracht stoßen wir auch auf einen liebevoll angelegten Naturgarten, der nur so von Insekten wimmelt. Natürlich darf ich auch hier nicht lange verweilen. 🙁
Die andere Seite der Isel – Landschaft im Wandel
Kurz darauf erreichen wir Huben. In dem kleinen Ort könnte man theoretisch eine Pause einlegen, aber da wir erst 5 Kilometer hinter uns haben und das Café heute Ruhetag hat, lassen wir Huben hinter uns und überqueren die Bundesstraße sowie die Isel. Fast augenblicklich verändert sich das Landschaftsbild. Die Wege werden steiniger, die Isel fließt nun durch ein breites Schotterbett, und allgemein hat man das Gefühl, der Natur viel näher zu sein.
Unser Lesetipp
Übrigens, alle Infos und Fakten, die du für deine Wanderung auf dem Iseltrail brauchst findest du in unserem Beitrag “Iseltrail – alles was du wissen musst!
Der Felder Katarakt – Naturgewalt hautnah erleben
Es dauert nicht lange bis wir den ersten Katarakt erreichen, eine Stromschnelle, die die Kraft des Wassers eindrucksvoll zur Schau stellt. Tosend rauscht die Isel durch ihr felsiges Bett und bringt uns einmal mehr ehrfürchtig zum Schweigen. Über einen Gittersteg kann man weit in Richtung Flussmitte gehen, um die ungezähmte Natur des Felder Katarakts noch intensiver zu erleben. Ach, war das schön…
Der Wermutstropfen der Iseltrail Etappe 2
Ein Stück folgen wir noch den schmalen Pfaden am Fluss entlang, bevor wir über abwechslungsreiche Wege hoch über die Isel aufsteigen. Wer in Feld eine Rast einlegen möchte, muss den Iseltrail kurz verlassen – das war uns nicht bewusst, aber nach fast 10 Kilometern dieser kurzen Etappe war es auch nicht allzu schlimm. Leider erwartet uns ab diesem Punkt immer mehr Asphalt, und zu allem Überfluss geht es in der sengenden Julisonne zunächst auch noch steil bergauf. Der Wanderflow will hier nicht so recht aufkommen, die Strecke wirkt zu eintönig. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder schöne kleine Abschnitte, doch meist geht es über breite Wirtschaftswege und zu guter Letzt bei Matrei ein Stück an der Bundesstraße entlang.
Etappenziel Matrei
Von Matrei bekommen wir nur den Supermarkt und einige Gewerbebetriebe zu sehen, denn schon führt uns der Weg zurück zur Isel und damit zum offiziellen Ende der 2. Etappe. Trotz der vielen Schotter- und Asphaltwege sind wir natürlich glücklich, uns den nächsten Stempel in unseren Wanderpass zu drücken. Da der Endpunkt der Etappe jedoch ein Stück von der nächsten Bushaltestelle entfernt liegt, folgen wir dem Verlauf des Trails noch etwa einen Kilometer weiter und beenden unsere Wanderung an der Bushaltestelle Auerfeld.
Der Komoot Track zu 2. Etappe des Iseltrails
Fazit zur Iseltrail-Etappe 2
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, ein klares Fazit zur 2. Etappe des Iseltrails zu ziehen. Denn ohne Frage durchqueren wir atemberaubende Landschaften mit grandiosen Ausblicken. Auf den einsamen Wegen – wir sind auf 15 Kilometern gerade mal zwei Pärchen begegnet – fühlt man sich, besonders in der Nähe des Felder-Katarakts, berauscht von der Natur. Allerdings wird die Etappe durch zahlreiche Schotterpisten und asphaltierte Wirtschaftswege dominiert, was meine Wanderfreude ein wenig trübte. Insgesamt betrachtet war die 2. Etappe für mich die unspektakulärste der fünf Etappen.
Hier geht´s zu den anderen Etappen des Iseltrails
Die 1. Etappe des Iseltrails gehört definitiv zu meinen Lieblingsetappen auf dem Weg zum Gletscherfluss. Eine einfache Tour, die auch perfekt geeignet ist, wenn du nicht den gesamten Iseltrail wandern möchtest, aber dennoch einen Eindruck von der Isel gewinnen willst.
Iseltrail Etappe 3 hat mich begeistert und das nicht nur wegen der spektakulären Hängebrücke. Es gibt eine ganze Menge mehr zu entdecken, denn der Fluss zeigt heute das erste Mal etwas von seiner Kraft und und der Macht die Natur zu formen.
Ciao und bis bald
Eure Nancy von Wanderfrei
Pssst…Du hast noch nicht genug?
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8 Tage ging es entspannt von der Quelle am wunderschönen Formarinsee bis zum Lechfall in Füssen. Unterwegs jede Menge Wasser und das grandiose Panorama der Lechtaler Alpen.
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