Iseltrail Etappe 5 – Unsere unvergessliche Wanderung zum Gletscher
Iseltrail Etappe 5 – Unsere unvergessliche Wanderung zum Gletscher

Iseltrail Etappe 5 – Unsere unvergessliche Wanderung zum Gletscher

Iseltrail Etappe 5 – unser letzter Wandertag! Der Tag bleibt unvergessen, denn wie oft steht man schon mutterseelenallein vor einem so einer eindrucksvollen Gletscherlandschaft. Aber dazu später…

Tourfacts zur Iseltrail Etappe 4

Blick auf den Umbalkees Gletscher
  • Länge: ca. 16,6 km Streckenwanderung
  • Endpunkt: Bushaltestelle Ströden
  • Abreise: Bus Linie 951 Lienz-Ströden Fahrplan Achtung: nur wenige Abfahrten
  • Höhenmeter: ca. ↑ 460 hm und ↓ 1080 hm
  • Anforderung: Kondition, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, keine Angst vor seilversicherten Stellen
  • Wegbeschaffenheit: kleine Pfade, breite Wege, teils Asphalt, Im Frühjahr Schneefelder möglich, Eisentritte
  • Einkehr: Islitzer Alm und Clarahütte
  • Hunde: nicht geeignet, bzw. nur bis zur Steilstufe unterhalb des Gletscher (Achtung von dort keine Sicht auf den Gletscher)

Aufwachen in den Bergen – ein Morgen auf der Clarahütte

Kennt ihr diesen Zustand zwischen Schlafen und Erwachen, wenn man nicht genau weiß, wo man ist und warum überhaupt? So ging es mir am Morgen unseres letzten Wandertages auf dem Iseltrail. Verwirrt fragte ich mich, warum es erstens so verdammt kalt war und wieso ich absolut nichts hörte, außer den leisen Atemzügen meiner Familie. Und dann – bämmm – war alles wieder da. Ich lag in meinem Hüttenschlafsack im Anbau der Clarahütte auf über 2000 Metern Höhe. Heute wollten wir endlich den Gletscher, das Umbalkees, sehen. Mein Glücksbarometer schnellte in ungeahnte Höhen.

Ich konnte es kaum erwarten. Noch lag die Hütte im Schatten, aber am Rand der scharfen Gratlinien glühte der Berg bereits rotgolden und versprach perfektes Wanderwetter. Eine schnelle Katzenwäsche und ein leckeres Hüttenfrühstück später machten wir uns bereit für das größte Abenteuer dieses Trails: den Aufstieg zum Gletscher.

Iseltrail Etappe 5 – Einsame Pfade und tierische Begegnungen

Wie sich herausstellte, hatte der Großteil der Übernachtungsgäste entweder bereits gestern den Gletscher besucht oder andere Pläne. Letztendlich wollten nur zwei weitere Wanderer heute den Aufstieg wagen – allerdings starteten sie erst einige Zeit nach uns und waren mit ihren schweren Rucksäcken nicht ganz so flink unterwegs wie wir.

So hatten wir diese einmalig, ja fast unwirklich schöne Landschaft ganz für uns allein. Naja, nicht ganz – unsere steten Begleiter waren unzählige Murmeltiere. Ihr Pfeifen war allgegenwärtig. Besonders wagemutige Exemplare flitzten kreuz und quer vor uns durch das steinige Gelände. Ein wunderbares Naturerlebnis.

Die Iseltrail Etappe 5 hält aber noch mehr Überraschungen bereit. Denn nicht nur Murmeltiere kreuzten immer wieder unseren Weg, sondern auch Schmelzwasser in allen Formen. Mal überquerten wir den Hauptstrom auf einer urigen Holzbrücke, dann wateten wir durch kristallklare Wasserlachen zwischen rutschigen Steinen oder sprangen mehr oder weniger behände von Fels zu Fels über Gletscherbäche. Überall blubberte und plätscherte es. Langweilig wurde auf jeden Fall auf dem Weg. Im Gegenteil: Im Angesicht dieser beeindruckenden Natur fühlte ich mich zunehmend demütig und gleichzeitig überglücklich darüber diese Erfahrung machen zu dürfen.

Der Gletschersprung – Können wir den schwierigen Aufstieg meistern?

Immer weiter stiegen wir bergauf, meist moderat, doch der gewaltig anmutende Gletschersprung – eine steile Felsformation, die es zu bezwingen galt – kam überraschend schnell näher. Und mit ihm auch die Zweifel: Würde unsere Fellnase dort wohl hinaufkommen? Einige Wanderer hatten uns vor diesem anspruchsvollen Stück gewarnt, und sie sollten recht behalten. Während wir uns an den ersten Seilversicherungen nach oben zogen, hatte sie auf den glattpolierten, teilweise feuchten Felsen echte Probleme. Doch es sollte noch schwieriger werden. Nach der nächsten Biegung erblickten wir die eigentliche Steilstufe, die durch einen Spalt mit Steigeisen nahezu senkrecht nach oben führte. Für einen Hund von Malous Größe schlicht unmöglich zu bewältigen.

Immer weiter stiegen wir bergauf, meist moderat, doch der gewaltig anmutende Gletschersprung – eine steile Felsformation, die es zu bezwingen galt – kam überraschend schnell näher. Und mit ihm auch die Zweifel: Würde unsere Fellnase dort wohl hinaufkommen? Einige Wanderer hatten uns vor diesem anspruchsvollen Stück gewarnt, und sie sollten recht behalten. Während wir uns an den ersten Seilversicherungen nach oben zogen, hatte sie auf den glattpolierten, teilweise feuchten Felsen echte Probleme. Doch es sollte noch schwieriger werden. Nach der nächsten Biegung erblickten wir die eigentliche Steilstufe, die durch einen Spalt mit Steigeisen nahezu senkrecht nach oben führte. Für einen Hund von Malous Größe schlicht unmöglich zu bewältigen.

Ernüchterung!

Sollten wir so kurz vor dem Ziel scheitern? Zumal uns die Zeit im Nacken saß, denn für den Nachmittag waren schwere Gewitter angekündigt, und am Horizont ballten sich bereits erste Wolkenberge zusammen. Was also tun? Nach einem kurzen Blick auf die Karte schätzten wir die Entfernung zum Gletscher auf ungefähr 1,5 Kilometer und entschieden uns, nacheinander hinaufzusteigen. Die Motte und mein Mann gingen als Erste. Die Knopfnase und ich machten es uns derweil auf einem Felsvorsprung bequem. Im Nachhinein war diese Zwangspause für mich Gold wert. Diese Landschaft so ungestört und ruhig zu erleben, hätte ich sonst nie in dieser Intensität wahrgenommen. Die Stille, das Spiel der Wolken und des Windes, die frische Luft – all das sind Erinnerungen, von denen ich heute noch zehre.

Unser Lesetipp

Übrigens, alle Infos und Fakten, die du für deine Wanderung auf dem Iseltrail brauchst findest du in unserem Beitrag “Iseltrail – alles was du wissen musst!

Magische Momente am Umbalkees Gletscher

Als die beiden Gipfelstürmer unversehrt zurückkehrten und sich bereits auf den Rückweg zur Clarahütte machten, setzte ich allein zum Schlusssprint an. So ganz allein in dieser Weite fühlte ich die Intensität dieses Bergerlebnisses wie nie zuvor. Es war schlicht atemberaubend. Doch es machte mir auch bewusst, dass ich hier vollkommen auf mich gestellt war. Trotz der Zeitnot musste ich immer wieder innehalten und einfach den Blick schweifen lassen – besonders, als der Gletschersee mit dem dahinterliegenden Umbalkees in Sicht kam. Es gibt Momente, die drohen, mich zu überwältigen, die mir Tränen des Glücks in die Augen zu treiben. Genau so stand ich dort und bestaunte ehrfürchtig die Wunder unserer Erde.

Nun hieß es noch, den letzten Anstieg zum offiziell höchsten Punkt des Iseltrails zu erklimmen und den finalen Stempel ins Heft zu drücken. Neben dem Hochgefühl überkam mich nun auch ein klein wenig Traurigkeit, denn diesen Anblick hätte ich gerne mit meiner Familie geteilt. Doch für Sentimentalität blieb keine Zeit – ich musste sie ja wieder einholen.

Was bleibt sind unvergessliche Momente an diese so besondere Iseltrail Etappe 5

Mit vielen Glücksmomenten im Gepäck flog ich nahezu den Weg zurück zur Clarahütte und kam gerade rechtzeitig zum Kaiserschmarrn-Essen. Wenn das kein Timing war! Wieder vereint, machten wir uns auf den Abstieg ins Tal. Der Weg war derselbe wie am Vortag, nur diesmal bergab. So konnten wir noch einmal einen Blick auf die beeindruckenden Umbalfälle werfen. Doch mit jedem Schritt wurde uns bewusster, dass wieder einmal ein großes Familienabenteuer zu Ende ging. Glück und Wehmut lagen bei diesem Abstieg eng beieinander.

Wanderpin Iseltrail

Letztlich verzogen sich die Gewitterwolken, und auch den letzten Bus in Ströden erreichten wir trotz unserer Verzögerung am Berg locker. Nun blieb uns nur noch, unseren Wanderpass im Tourismusbüro vorzuzeigen und die Iseltrail-Wandernadel stolz an unseren Rucksack zu pinnen.

Der Komoot-Track zur Iseltrail Etappe 5

Fazit: Warum Iseltrail Etappe 5 ein absolutes Highlight ist

Es war ein besonderer Weg, den wir an der Seite der Isel gegangen sind. Der ganze Reiz dieses Trails erschließt sich erst, wenn man ihn als Ganzes betrachtet – wenn man sich bewusst macht, was die Kraft der Natur und des Wassers erschaffen kann. Obwohl ich unterwegs wegen der kilometerlangen Waldautobahnen gelegentlich gehadert habe, hat mich dieser Weg letztendlich doch überzeugt. Und das liegt nicht zuletzt an dieser wunderschönen Etappe 5 des Iseltrails. Die Erlebnisse im Hochgebirge werden unvergessen bleiben und ich könnte mir vorstellen, dass wir nicht das letzte Mal im Naturpark Hohe Tauern unterwegs waren.

Noch nicht alles zu unserem Sommerabenteuer am Iseltrail gesehen?

Es wird alpin und traumhaft schön. Umbalfälle, Gloschlucht und ein Bergpanorama zum Hinschmelzen. Neugierig? Auf geht´s zur 4. Wanderung am Gletscherfluss.

Wenn du Lust hast den Iseltrail selbst zu erwandern, dann schau doch mal in unseren Iseltrail-Guide. Dort findest du alle Information rund um den Wanderweg an der Isel.

Ciao und bis bald

Eure Nancy von Wanderfrei

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2 Kommentare

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