Wow, heute haben wir schon Halbzeit auf dem Iseltrail. Schon im Vorfeld habe ich mich riesig auf die Iseltrail Etappe 3 gefreut, denn heute stehen die ersten kleinen Wasserfälle und vor allem eine schwindelerregende Hängebrücke auf dem Programm. Und im Gegensatz zu meiner Knopfnase liebe ich diese schwankenden Brücken.
Tourfacts zur Iseltrail Etappe 3
- Länge: ca. 17,5 km Streckenwanderung
- Startpunkt: Matrei Bushaltestelle Auerfeld
- Endpunkt: Prägraten am Großvenediger Gemeindeamt
- Anreise: Bus Linie 951 Lienz-Ströden Fahrplan
- Höhenmeter: ca. ↑ 600 hm und ↓ 230hm
- Anforderung: eine gute Portion Kondition
- Wegbeschaffenheit: kleine Pfade, breite Wege, teils Asphalt
- Einkehr: Schwaigerhof Virgen
- Hunde: gut geeignet, Wasser mitnehmen, teils sehr sonnig, Hängebrücke kann umgangen werden
Breite Wege und die ersten Höhenmeter
Die ersten Schritte führen entspannt am Ufer der Isel entlang, doch schnell wird klar: Heute wird es heiß und fordernd. Vor uns liegen knapp 600 Höhenmeter und über 17 Kilometer bei angekündigten 30 Grad Celsius.
Die Anstrengung lässt auch nicht lang auf sich warten, denn bald führt der Weg unaufhörlich bergauf – mal sanfter, mal steiler. Wir durchqueren ein idyllisches Waldgebiet, das hoch über dem Fluss thront, und genießen atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge. Mit den sommerlichen Temperaturen haben sich auch die letzten Wolken verzogen, und die Landschaft erstrahlt in leuchtenden, intensiven Farben.
Erfrischung an der Isel
Nachdem wir gefühlt alle bereits erklommenen Höhenmeter wieder abgestiegen sind, überqueren wir die Isel. Mittlerweile haben uns die Temperaturen ordentlich ins Schwitzen gebracht. Da kommt eine kleine Abkühlung im klaren Fluss wie gerufen. An einem idyllischen, kleinen Strand heißt es: Schuhe und Socken ausziehen und das kühle Wasser sowie den feinen Sand genießen. Frisch motiviert und mit nassen Tüchern ausgerüstet, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Abschnitt. Und dieser verwöhnt uns nach allen Regeln der Kunst: Naturnahe Pfade, wohin das Auge reicht, oft im Schatten – ein wahrer Traum.
Der Skulpturenpark bei Virgen – Kunst trifft Bergpanorama
Irgendwann werden auch die schönsten Wege wieder breiter (wir kennen das ja bereits vom Iseltrail). Doch zum Glück wartet bald die nächste Abwechslung auf uns: der Skulpturenpark bei Virgen. Die meist aus Holz gefertigten Figuren haben mir sehr gut gefallen, denn mit dem satten Grün der Wiesen und vor dem beeindruckenden Bergpanorama waren sie echte Hingucker. Dieses Hochgefühl nahmen wir mit, denn vor uns lagen einige Kilometer Deichweg unter der sengenden Mittagssonne. Umso erleichterter waren wir, als schließlich der Schwaigerhof in Sicht kam – und mit ihm die lang ersehnte Johannisbeerschorle. Da wir schon einmal saßen, gönnten wir uns auch gleich ein Stück köstlichen Kuchen.
Unser Lesetipp
Übrigens, alle Infos und Fakten, die du für deine Wanderung auf dem Iseltrail brauchst findest du in unserem Beitrag “Iseltrail – alles was du wissen musst!
Auf zur Hängebrücke – Nervenkitzel über der Iselschlucht
Nach der Stärkung ging es zunächst wieder bergauf, teilweise auf Asphalt – ganz schön anstrengend in der brütenden Hitze. Doch irgendwann erreichten wir die Abzweigung zur Hängebrücke über die Iselschlucht. Während Mann und Hund die einfachere Umgehung wählten, war für die Motte und mich klar, dass wir unbedingt über die Brücke wollten. Hätte ich vorher gewusst, wie anstrengend der Weg dorthin ist, hätte ich vielleicht auch die Umgehung bevorzugt (nee natürlich nicht;-)). Die Brücke selbst erreicht man mit beiden Wegen, aber bei der Umgehung muss man nicht zwingend darüber.
Auf jeden Fall bot dieser kurze Abschnitt jede Menge Naturerlebnis, auch wenn er uns zunächst brutal steil und schlammig nach unten führte, nur um anschließend genauso steil in engen Serpentinen wieder bergauf zu gehen. Was wir nicht wussten: Die Seite der Hängebrücke, auf die wir zusteuerten, lag deutlich höher. Also gab es nochmal zusätzliche Höhenmeter zu bewältigen. Trotz allem war ich überglücklich, als wir endlich die Brücke erreichten. Zum Glück leiden wir nicht unter Höhenangst, denn die Konstruktion ist atemberaubend – absolut nichts für schwache Nerven. Nicht nur die Höhe kann beängstigend sein, auch die kleinen Gitterstufen, die in die Brücke eingelassen sind, um den Höhenunterschied der beiden Ufer auszugleichen, tragen zum Nervenkitzel bei. Und dann schwankt die Brücke auch noch ordentlich im Wind.
Aber wie so oft gibt es auch hier eine Belohnung für alle, die sich trauen. Für mich war der Ausblick von der Hängebrücke einer der spektakulärsten des gesamten Iseltrails. Tief eingeschnittene Schluchten, tosende Wasserfälle, schäumendes, weißes Wasser und ein Hauch von Abenteuer – diese Überquerung war definitiv mein Highlight des Tages.
Die große Iselschlucht bei Bobojach – Was für ein Naturschauspiel
Auch nach der Hängebrücke bleibt die Iseltrail Etappe 3 beeindruckend, denn schon bald erreichen wir die große Iselschlucht bei Bobojach. Tief unten in der imposanten Schlucht rauscht, blubbert und tobt das Wasser unaufhörlich. Über mehrere Kaskaden stürzen sich die Wassermassen zwischen den mächtigen Felswänden hinab. All das kann man auf einem Steg, der hoch über dem Fluss verläuft, aus nächster Nähe miterleben. Ein beeindruckendes Naturschauspiel!
Unterwegs auf schmalen Pfaden – so geht naturnah wandern
Anschließend werden die Pfade schmaler, und wir wandern entlang eines Steilhanges durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Grasbewachsene Hänge, kleine Waldstücke und felsige Wegabschnitte wechseln sich ab. Hier macht das Wandern richtig Spaß. Leichtfüßig und in bester Laune erreichen wir einen weiteren Strandabschnitt, an dem viele Familien mit Kindern Erfrischung suchen.
Ein letzter Anstieg steht uns auf dieser dritten Etappe des Iseltrails noch bevor. Langsam sind wir alle froh, dass der Wandertag sich dem Ende zuneigt. Erschöpft und durstig schleppen wir uns durch weite Wiesen – bergauf und bergab.
Heute hätten wir uns definitiv mehr von den wunderbaren Trinkbrunnen wie auf der ersten Etappe gewünscht. Doch leider bot sich erst kurz vor dem Ende die Gelegenheit, unsere Flaschen nachzufüllen. Schließlich erreichen wir unser heutiges Etappenende und drücken mit einem breiten Grinsen den dritten Stempel in unseren Wanderpass.
Komoot-Track für die 3. Etappe des Iseltrails
Fazit zur Iseltrail Etappe 3 – Ein Wandertag voller Abenteuer und Ausblicke
Unser dritter Wandertag war anstrengend, vor allem wegen der großen Hitze. Abgesehen davon hat uns diese Etappe mit vielen kleinen und großen WOW-Momenten begeistert. Wir haben eine neue, wilde Seite der Isel entdeckt. Besonders die große Schlucht und die Hängebrücke werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Auch wenn einige Abschnitte von Wirtschaftswegen und Asphalt geprägt waren, haben uns die naturnahen Pfade heute definitiv wieder versöhnt.
So geht unser Sommerabenteuer am Iseltrail weiter…
Nochmal schauen was es auf der Iseltrail Etappe 2 zu entdecken gab?. Es erwartete uns die erste richtige Stromschnelle der Isel. Spannend oder? Auf geht´s zur 2. Wanderung am Gletscherfluss.
Es wird alpin und traumhaft schön. Umbalfälle, Gloschlucht und ein Bergpanorama zum Hinschmelzen. Neugierig? Auf geht´s zur 4. Wanderung am Gletscherfluss.
Ciao und bis bald
Eure Nancy von Wanderfrei
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