Die Highlights…
Leckeren Kaiserschmarrn und dabei einen grandiosen Blick auf die Zugspitze und das gesamte Wettersteinmassiv genießen und als Abschluss noch wagemutig von einer Hängebrücke in die Tiefe schauen??? Komm mit auf unsere Wanderung zur Tannenhütte…
Tourfacts Wanderung zur Tannenhütte
- Länge: ca. 4,5km Rundtour, Gehzeit ca. 1 – 11/2 Stunden
- Höhenmeter: ca. 230 hm im Auf- und Abstieg
- Anforderung: mittelschwer, lange Steigung zu Beginn der Tour über bergiges Gelände, Abstieg über teils steilen Ziehweg, fest Schuhe und Trittsicherheit erforderlich, Schwindelfreiheit für die Hängebrücke (kann umgangen werden)
- Wegbeschaffenheit: Waldwege mit Stufen und Wurzel sowie geschotterte Ziehwege, Achtung bei Schnee rutschig
- Einkehr: Tannenhütte mit Außen- und Innenbereich
Wo geht’s los und wie komme ich hin?
Es gibt eine Sache die ich besonders schätze, wenn es um die Frage geht wo startet meine Wanderung. Der Ausgangspunkt muss gut erreichbar sein. Getoppt wird das Ganze nur noch, wenn ich nach der Wanderung noch ein bisschen bummeln und genießen kann, ohne erneute Anfahrt. Und genau das bietet die Wanderung zur Tannenhütte. Sie startet nämlich direkt im Ortsteil Partenkirchen, genauer gesagt in der Historischen Ludwigstraße. Hier kann man es sich nach der Bewegung an frischen Bergluft nämlich richtig gut gehen lassen. Schon beim Gedanken an die Schmankerl der Luswigstraße zieht mir der Schokoladenduft von der Chocolaterie Amelie in die Nase… Ähm, aber wir wollten ja wandern, nicht naschen!
Also, den Ortsteil Partenkirchen kann man perfekt mit dem öffentlichen Ortsbus erreichen. Die Linien 1 und 2 fahren etwa alle halbe Stunde aus dem Ortsteil Garmisch nach Partenkirchen. Die Fahrpläne des Ortsbusses findet ihr hier. In Partenkirchen steigt man an der Haltestelle „Historische Ludwigstraße“ aus und ist schon fast am Startpunkt unserer Wanderung zur Tannenhütte angekommen. Die Buslinien fahren übrigens auch alle über den Bahnhof Garmisch, sodass theoretisch auch eine weitere Anreise per Bahn möglich ist.
Eine Anreise mit dem Auto ist natürlich auch möglich, jedoch kann ich diese nur bedingt empfehlen, da es an tournahen Parkplätzen mangelt. Wer dennoch mit dem Auto anreist, dem seien die öffentlichen Parkplätze z.B. an der Wankbahn oder der Skisprungschanze ans Herz gelegt, denn die Suche eines Platzes in der Nähe der Wanderung kann echt nervig werden. Zumal es für die Anwohner auch nicht gerade angenehm ist wenn ständig Autoschlangen ihr schönes Dorf verstopfen.
Unsere Erfahrungen Wanderung zur Tannenhütte
Der Aufstieg zur Tannenhütte
Wir starten unsere Wanderung zur Tannenhütte also in der historischen Ludwigstraße und biegen bald in die Ballengasse ein. Wir bummeln gemütlich leicht bergan durch das Dörfchen mit seinen schönen Häusern. Bald darauf kommen wir an einen Platz mit Brunnen.
Hier haben wir die Qual der Wahl. Entweder rechts halten und dem Faukenbach in die Schalmeischlucht (so beschreibt es auch der unten gezeigt Track) folgen oder geradeaus dem Wankweg begehen und über die Gemeindewiese und den Josefsbichl aufsteigen. Beide Weg treffen nach einiger Zeit wieder zusammen und jede ist auf ihr Art schön. Der Weg über den Josefsbichl ist unserer Meinung nach etwas abenteuerlicher und man kommt an einem Wasserfall vorbei. Den Wasserfall bekommt man aber auch auch der anderen Variante zu Gesicht und kann die paar Meter bis direkt dorthin gut einbauen.
Wir sind dieses mal dem Weg durch die Schalmeischlucht, auch Faukenschlucht genannt, gefolgt und erreichen bald die gestaffelten Sperren zum Hochwasserschutzes des Faukenbachs. Besonders wenn viel Wasser den Berg hinunter kommt oder sich im Winter bizarre Eiszapfen bilden sind die Hangsicherungen interessant. Ein paar Schritte weiter sieht man im Hintergrund auch schon den Wasserfall. Ein kleiner Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Zumindest gehen wir gerne die paar zusätzlichen Schritte, denn die Begeisterung der Motte zu sehen ist ist unbezahlbar. Kinder und wildes, abenteuerliches Wasser passen einfach gut zusammen.
So aber jetzt wird es anstrengend, denn nun beginnt der steilste Teil unserer Wanderung zur Tannenhütte. Über unebene Stufen und knorrige Wurzeln geht es stetig bergauf, also Kräfte gut einteilen. Wir haben unterwegs schon den ein oder anderen Ausflügler getroffen, der den Aufstieg unterschätzt hat. Aber keine Angst, selbst als die Motte erst 4 Jahre war hat sie den Aufstiegt bereits bewältigt.
Und dann ist es auch schon geschafft, wir biegen um die letzte Ecke, die Landschaft öffnet sich und bietet ein Panorama, das alle Mühen vergessen lässt. Zugspitze, Alpspitze, das gesamte Wettersteingebirge liegt vor unseren Füßen. Selbst wenn Wolken den Spaß trüben genießt man immer noch einen fantastischen Ausblick auf das gesamte Tal. Nachdem die Aussicht ausgiebig bestaunt wurde geht es zur Hütteneinkehr – in die Tannenhütte.
Einkehr in der Tannenhütte
Die Tannenhütte ist vergleichsweise jung, sie wurde erst 2018 eröffnet. Und genauso modern kommt sie auch daher. Viel Holz, viel Glas und ziemlich klare Formen mit wenig Schnickschnack. Entweder man liebt es oder eben nicht… Sagen wir mal so, wir haben uns mittlerweile an den Anblick gewöhnt und in der letzten Zeit wurde der Außenbereich wirklich mit viel Liebe zum Detail gestaltet und aufgehübscht. Es gibt Strandkörbe mit Panoramablick, eine Kusshaltestelle und einen naturnahen abenteuerlichen Spielbereich, der uns Eltern Zeit gibt zum Entspannen. Wer allerdings eine typisch urige Berghütte erwartet wird hier enttäuscht.
Kulinarisch lässt die Tannenhütte wenig Wünsche offen und der Kaiserschmarrn einfach nur lecker. Gut gefallen hat uns der Eis-/Snack- und Getränkeautomat in einem Nebenhaus. So kann man auch an Ruhetagen oder wenn der Tagestrubel vorbei ist, bei einem Getränk diesen besonderen Ort genießen. (vielleicht sogar mit einem spektakulären Sonnenuntergang).
Der Abstieg von der Tannenhütte
Nach der Stärkung geht es direkt weiter zum nächsten Highlight, die Hacker-Pschorr-Hängebrücke die den Faukenbach überspannt. 55 Meter lang ist die Brücke und bis zu 40 Meter blickt man in die Tiefe. Kinder sind regelmäßig begeistert von dem Bauwerk, das soooo schön schaukelt. Wanderer die schon beim Lesen die Angstschweißperlen auf der Stirn haben, können die Brücke auch umgehen. Der Umweg dauert etwa eine halbe Stunde.
Auf der anderen Seite angekommen erreichen wir nach ein paar Metern den Hasenbördel mit der begehbaren Sonnenuhr. Wir lieben es hier nochmal eine kurze Pause zu machen und die einmalige Sicht auf die Berge und das Tal, inklusive der berühmten Skisprungschanze, zu genießen. Aber irgendwann müssen wir ja wieder runter vom Berg…
Auf einem langen Ziehweg, der Teil des Sunnaweges ist, geht es nun bergab. Unterwegs werden wir begleitet von Informationstafeln, die einiges Wissenwertes über die Region vermitteln. Teilweise ist der Weg recht steil, aber gut zu schaffen. Recht schnell erreichen wir die ersten Häuser und nach ein paar weiteren Schritten sind wir zurück an der Ludwigstraße und können uns jetzt ruhigen Gewissens der anfangs erwähnten Schoki widmen:-).
Am Ende der Tour kommt bei mir immer ein ganz klein bisschen Wehmut auf, dass das kurze Bergabenteuer schon wieder vorbei ist. Aber noch viel größer ist das Glücksgefühl, das die Wanderung zur Tannenhütte jedes mal in mir auslöst. Es ist einfach eine tolle Tour, die sooo viel bietet und das auf so kurzer Distanz. Ich finde mehr geht fast nicht auf einer Strecke unter 5km. Hinzu kommt noch dass die Wanderung zur Tannenhütte absolut kindertauglich ist und somit der ganzen Familie gefällt.
Der Komoot-Track zum Nachlaufen
Unser Fazit
Eine Traumtour für Familien und Panoramajunkies, die mit viel Abwechslung, einer gemütlichen Einkehr, einem Hängebrückenabenteuer und traumhaften Ausblicken unser Wanderherz im Sturm erobert hat.
Unsere Bewertung: ✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✴️ 9 von 10 Sternen
Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald
Deine
Nancy
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