Der Barfußpfad Stift Tilbeck – Erlebe die Natur mit allen Sinnen

Der Barfußpfad Stift Tilbeck gehört zu den Ausflugszielen, die wir auf besonderen Wunsch der Motte jedes Jahr mindestens einmal besuchen müssen. Und es lohnt sich jedes Mal! Der Barfußpfad, das kleine Café, der Spielplatz mit Hüpfburg, der kleine Shop, das Bücherantiquariat und die eindrucksvolle Kapelle machen den Ort nicht nur für Kinder zu einem perfekten Ziel.

Wie komme ich hin und wo geht es los?

Der Stift Tilbeck liegt am Fuße der Baumberge, mitten im Münsterland. Es ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem PKW sehr gut zu erreichen.
Per Bus ist der Stift von Nottuln, Havixbeck und sogar von Münster aus zu erreichen. Die Busse verkehren sehr regelmäßig, mindestens im stündlichen Rhythmus.
Aber auch mit dem PKW hat man durch die Nähe zur A43 eine gute Anbindung. Parkplätze stehen am Stift ausreichend zur Verfügung. Direkt am Startpunkt des Barfußweges befindet sich der Parkplatz 3, der allerdings oft recht voll ist. Alternativ kann ich den Parkplatz 2 empfehlen. Auch von dort ist es nur ein kurzer Weg bis zum Startpunkt des Barfußpfades (zumindest wenn du die Kinder am Spielplatz vorbeilotsen kannst).

Unsere Erfahrungen auf dem Barfußpfad Stift Tilbeck

Aller Anfang ist anders…

Den Startpunkt des Barfußpfades Stift Tilbeck markiert ein Schild mit den Regeln und Tipps zum Begehen des Weges. Als Barfußalternative kann man den Weg mit Holzschuhen begehen. Sicherlich auch interessant, aber wir wollen heute die Natur mit Füßen spüren. Dementsprechend empfängt uns am Schuregal, an dem wir unsere Wanderschuhe heute mal an den Nagel hängen können, folgender Vers:

Zieh die Schuhe aus,
geh barfuss.
Schließ die Augen,
Du siehst den Weg mit den Zehen.
Lass Dich von der Natur verwöhnen!

Schnell wird also klar, hier geht es nicht um Kilometer machen, hier geht es um’s fühlen, inne halten, genießen, erspüren und entspannen und nicht zuletzt um jede Menge Spaß.
Nach einem kurzen Stück Wiese kommt auch direkt die erste Herausforderung auf uns zu…ein Wassertretbecken, allerdings eines bei dem man den Boden nicht erkennen kann. Wir haben uns also tapfer durch schlickigen Untergrund getastet, begleitet von vielen “Ihhhss” und jeder Menge Gekicher der Motte, weil ich die Angelegenheit recht gewöhnungsbedürftig fand. Aber keine Angst du musst nicht unbedingt durch die Matsche, du kannst das Hindernis, wie übrigen jedes andere auf der Strecke, umgehen.

Nach dieser Feuer…oder besser Schlammtaufe schlendern wir erstmal entspannt über Wiesen und kleine Waldpfade…komisch wie unterschiedlich sich doch die Untergründe anfühlen. Eine Erfahrung, die wir im Alltag fast schon vergessen haben. Als besonders entspannend empfand ich den Gang durch die mit Efeu bewachsenen Kopfweidenallee, die als nächstes unseren Weg kreuzt.

Balancieren und Aussicht genießen

Abrupt ändert sich die Landschaft, wird weit. Wir haben nun freien Blick auf Felder und Wiesen entlang des Weges. Grashalme kitzeln unsere Zehen auf dem saftigen Graspfad. Bereits nach kurzer Zeit wartet der nächste Höhepunkt auf uns. Ein kleiner schilfbewachsener Weiher mit Aussichtsterrasse und einem Strandkorb aus Holz, der dazu einlädt die friedliche Atmosphäre zu genießen und dem Konzert der Frösche zu lauschen. Nur schwer kann ich mich von diesem Ort losreißen, aber die Motte drängt zum Aufbruch, schließlich gibt es noch eine Menge zu entdecken.

An den grasbewachsenen Pfaden wurden viele kleine Stationen aufgebaut, an denen man mit den Füßen spüren und tasten kann. So wird ein Bach über einen Baumstamm überquert, auf alten Autoreifen balanciert und eine Slackline ausprobiert. Aber auch sonst spricht der Weg die Sinne an. Wir versuchen uns an der Klangstation als Musiker oder bewundern unsere unendlich langen Beine in den Verzerrspiegeln (in den Spiegel, der dick macht habe ich nicht reingeschaut :-)).

Unterwegs lädt ein Waldsofa zum Verweilen ein, aber der Forscherdrang der Motte ist ungebremst. Bald erreichen wir eine besondere Herausforderung. Auf einem Stück des Weges wurden tiefblaue Glasteile aufgeschüttet, die es zu durchqueren galt. Aber keine Angst, die Glasstücke haben keine scharfen Kanten, aber ein besonderes Gefühl ist es trotzdem. Es knirscht und glitzert so wunderbar im Sonnenlicht – ach ich fühle mich nach einer Stunde auf dem Barfußpfad schon wie mitten im Urlaub.

Viel zu schnell nähern wir uns dem Ende unserer kleinen Runde. Ein kleines Stück tapsen wir noch durch den Wald und an den Gärten des Stifts vorbei, bevor wir den letzten kleinen Bach durch- oder überqueren (je nach Lust und Laune) und schon sind wir zurück am Schuhregal.

Und sonst noch???

Wir ziehen zwar unsere Schuhe wieder an, aber unser Ausflug ist noch nicht zu Ende. Gemütlich machen wir uns über das Gelände des Stifts auf den Weg ins Café am Turm und lassen es uns bei einem großen Stück Erdbeerkuchen gut gehen. Die Motte verschwindet recht schnell auf dem angrenzenden Spielplatzt mit Hüpfkissen und ich kann nochmal in die Ruhe die schöne Atmosphäre des Stift Tilbecks genießen. Zuletzt werfen wir noch einen Blick in die Gehege mit Haustieren, bummeln durch das kleine Lädchen in dem ausgesuchte Produkte aus Behindertenwerkstätten verkauft werden und stöbern durch das Buchantiquriat im Turm. Am Ende haben wir ein ganz warmes, schönes Gefühl im Bauch…ein Gefühl von Glück diesen wunderbaren Ort für uns entdeckt zu haben.

Der Komoot-Track zum Nachlaufen

Fazit zum Barfußpfad Stift Tilbeck

Der Barfußpfad Stift Tilbeck ist ein Weg, den man mit allen Sinnen genießen kann. Sich auf die Langsamkeit des Barfußlaufens einlassen, sich zu erden (für die großen Wanderer) ist eine besondere Erfahrung. Dazu kommt noch jede Menge Spaß an den einzelnen Stationen des Weges (für die kleinen und klein gebliebenen Wanderer). Die entspannte Atmosphäre im Stift Tilbeck trägt ebenfalls zu einem gelungenen Ausflug bei. Eins steht fest – wir kommen auf jeden Fall wieder!

Unsere Bewertung: ✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✴️ 9 von 10 Sternen

Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald

Deine

      Nancy