Winterwandern- unsere Tipps für unvergessliche Touren
Winterwandern- unsere Tipps für unvergessliche Touren

Winterwandern- unsere Tipps für unvergessliche Touren

Wenn du dich mit den Wandern beschäftigst, hörst du sicherlich oft dass die Saison für das Wandern im Frühjahr beginnt. Doch wieso eigentlich erst im Frühjahr? Kann man denn im Winter nicht wandern? Also wir finden schon! Mit der richtigen Planung und Ausrüstung wird das Winterwandern zu einem unvergesslichen Erlebnis, von dem du an den vielen trüben Tagen zehren kannst. Denn was gibt es Schöneres als durch knisternden Schnee zu stapfen, die klare Luft zu genießen und dabei das Gesicht genüsslich Richtung Sonne zu recken.

Warum solltest Du überhaupt Winterwandern?

Pure Glücksgefühle

Zunächst wäre da natürlich die viele frische Luft. Hast du schon mal bewusst einen richtig tiefen Atemzug lang die kalte frische Winterluft eingeatmet? Toll oder? Ich liebe dieses belebende Gefühl nach all der trockenen Heizungsluft. Und dann die Landschaft wenn alles verschneit und glitzernd vor dir liegt und es bei jedem Schritt so herrlich knarzt unter deinen Füßen… also zumindest wenn denn Schnee liegt (was zugegebener Maßen zumindest hier im Pott selten vorkommt). Aber auch ohne Schnee gibt es eine Sache die so ganz anders ist im Winter, nämlich die Aussicht. Wo im Sommer der Blick durch dichtes Grün verdeckt wird, kannst Du im Winter oft ganz weit schauen. Ich gehe viele Touren im Sommer und im Winter und bin immer wieder erstaunt wie anders die Umgebung aussieht.

Winterwandern ist pures Glück
Schneemann beim Winterwandern

Fitness

Winterwandern ist das perfekte Fitnesstraining. Im Schnee ist jeder Schritt sehr viel anstrengender als auf festen Waldboden und aktiviert auch gleich noch viel mehr Muskelgruppen. Und selbst wenn Matsch angesagt ist, anstatt der weißen Puderzuckerlandschaft, musst du manchmal einiges an Koordination aufbringen um den größten Schlammlöchern auszuweichen 🙂
Nein im Ernst…wie die meisten von uns bewege ich mich in der kalten Jahreszeit deutlich weniger als den Rest des Jahres und gerade deshalb lasse ich mir die Wanderungen auf keinen Fall entgehen. Selbst wenn ich manchmal keine Lust habe weil es draußen mal wieder vor sich hin nieselt…am Ende bin ich jedes Mal glücklicher und der Keks auf der Couch schmeckt danach auch gleich viel besser.

Die Ausrüstung beim Winterwandern

Man könnte Sagen beim Winterwandern steht oder fällt die Tour mit der richtigen Ausrüstung. Wenn Du hier nicht richtig planst bist Du im besten Fall genervt, im schlimmsten Fall wird es gefährlich.

Kleidung

Beim Winterwandern ist das gute alte Zwiebelprinzip das A und O! Das hat den Vorteil dass Du bei wechselnden Wetterbedingungen flexibel bleibst und weder furchtbar schwitzen noch frieren musst.

Und so sieht meine Klamottenliste für das Winderwandern in der Regel aus:

  • Thermoleggins
  • Softshellhose
  • Dicke Socken
  • Longsleeve (zusätzlich 1 Longsleeve zum Wechseln im Rucksack)
  • dünne Fleecejacke
  • Wanderweste
  • Regen- und winddichte Jacke (mit Achselbelüftung)
  • Stirnband, dünne Handschuhe und dünnes Halstuch
  • ach so…Unterwäsche natürlich auch😉
Eislandschaft

Schuhe

Beim Thema Schuhe kenne ich keine Kompromisse, erst recht nicht im Winter. Das Allerwichtigste für mich sind trockene Füße, deshalb müssen meine Schuhe unbedingt wasserdicht sein. Da ich beim Laufen nicht zu kalten Füßen neige, reicht es mir mit der normalen wasserdichten Ausführung zu laufen, die ich auch im restlichen Jahr trage. Viele Hersteller bieten aber extra eine gefütterte Wintervariante an. Mir reichen einfach etwas dickere Socken. Egal für welche Variante Du Dich entscheidest, wichtig ist dass Du einen guten Halt in den Schuhen hast und sie knöchelhoch sind.

Abhängig von der aktuellen Schneemenge kann es sinnvoll sein, zusätzliche Gamaschen zu verwenden. Diese zusätzliche Schicht, die über den Schuhen und dem Hosenbein getragen wird, schützt effektiv vor schmelzendem Schnee in den Schuhen und hält die Füße trocken.

Ein Tipp den ich Anfangs belächelt habe sind Grödel. Grödel sind kleine Steigeisen, die Du Dir unter Deinen Schuh schnallst. Mittlerweile habe ich mich eines besseren belehren lassen, denn mit den Ministeigeisen bist du ziemlich rutschfest auf Eis und harten Schnee unterwegs. Dazu sind sie noch leicht und nehmen im Rucksack nur wenig Platz ein.

Zubehör

Manchmal sind es die kleinen Sachen, die das Leben und speziell auch das Winterwandern schöner machen. Für mich ist das auf jeden Fall ein kleines isolierendes Popokissen, denn wer will beim Picknick schon auf einem eiskalten oder nassen Plätzchen sitzen. Je nachdem wie lang Deine Tour ist oder zu welcher Uhrzeit Du startest kann es sinnvoll sein eine Stirnlampe im Gepäck zu haben, denn die Dämmerung bricht im Winter eben manchmal früher an als man denkt.

Zusätzlich zu dieser, nennen wir es mal Grundausstattung, gibt es je nach Anspruch und Gefahrenlage natürlich noch jede Menge anderer kleiner Helfer, wie ein GPS-Gerät oder ein Lawinenverschüttungssuchgerät.

Lass es dir gut gehen unterwegs- die Pause

Mal ehrlich was gibt es schöneres als eine Einkehr in eine verschneite Hütte? Sich am prasselnden Kaminfeuer aufwärmen, vor sich einen dampfenden Tee oder eine deftige Suppe. Herrlich oder? Ich liebe die Einkehr im Winter. Leider bin ich da nicht die Einzige. Viele Hütten sind im Winter nicht bewirtschaftet oder hoffnungslos überfüllt. Für diesen Fall solltest du vorbereitet sein. Denn hungrig, durstig und frierend macht die schönste Wanderung keinen Spaß. Neben einem energiereichen Snack, wie z.B. unsere selbstgemachten gesunden Wanderkekse oder Energyballs ist mir eine Thermoskanne mit heißen Tee besonders wichtig. Oft merkt man erst wenn man anhält und beginnt auszukühlen wie hungrig und durstig man ist. Ein warmes Getränk vollbringt oft kleine Wunder und füllt Deine Energiereserven wieder auf.

Die Wahl des richtigen Weges

Der Winter ist für mich eine Zeit zum Durchatmen und Kräfte sparen, deshalb möchte ich beim Winterwandern auch keine Höchstleistungen erbringen. Die Freude an der Natur und der Bewegung stehen im Vordergrund. Deshalb spare ich mir dieser Jahreszeit Touren bei denen viele Höhenmeter überwunden werden. Oft sind diese aufgrund von Eis oder Schnee ohnehin nicht zu begehen und endet im Wanderfrust

In zahlreichen Gebirgsregionen werden spezielle Winterwanderwege angelegt, bei denen der Schnee beispielsweise geglättet oder das Eis entfernt wird. Besonders für Anfänger, die sich in einer Region nicht gut auskennen, bieten diese Wege eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Beim Planen eigener Touren ist es unbedingt ratsam, auf die Wetterbedingungen zu achten, da sich diese insbesondere in Gebirgsregionen schnell ändern können. Meide steile Wege, da Eis und Schnee auch scheinbar harmlose Pfade rasch unpassierbar machen können. Hohe Schneewehen erschweren die Orientierung, weshalb ich oft auf technische Hilfsmittel wie Komoot setze, um sicher auf dem richtigen Weg zu bleiben.

Die Zeitplanung

Die Länge deiner Tour sollte keinesfalls unterschätzt werden. Die Tage im Winter sind merklich kürzer als im Sommer, was bedeutet, dass du weniger Zeit zur Verfügung hast, um dein Ziel zu erreichen. Hinzu kommt, dass es bei Schnee oder Matsch oft erheblich länger dauert, eine vermeintlich einfache Strecke zurückzulegen. Daher ist es wichtig, einen Zeitpuffer einzuplanen.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen beim Winterwandern

Winterwandern birgt einige Tücken und Risiken, die schnell gefährlich werden können, deshalb solltest du niemals unvorbereitet aufbrechen. Besonders im Gebirge sind die Wetterbedingungen oft rau und unberechenbar. Neben den allgemeinen Wetterberichten solltest Du dich vorab auf jeden Fall über die Lawinengefahrlage informieren, z.B. beim DAV: aktuelle Lawinenlageberichte.
Wegen der erhöhten Unfallgefahr auf Schnee uns Eis ist es immer ratsam mindestens zu zweit unterwegs zu sein. Ist das nicht möglich informiere unbedingt jemanden über deinen genauen Weg und den geplanten Zeitpunkt Deiner Rückkehr.

Kurz und Knapp

So viel ist es also gar nicht was Dich von unvergesslichen Naturerlebnisse trennt (außer vielleicht dem allseits bekannten Schweinehund 😉). Hier kommen nochmal unsere Tipps ganz kurz und knapp:

  • Keine zu langen Touren planen
  • Beachte die Wetterlage (und eventuell Lawinengefahr)
  • Vermeide es unterwegs auszukühlen
  • Beachte das Winterwandern anstrengender ist als “normales” Wandern
  • Verzichte nie auf die richtige Ausrüstung weil Du Gepäck sparen willst

Jetzt kann der Winter kommen!

Winterwandern

Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald

Deine

      Nancy

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