Vallehermoso – eine Bergtour mit grandiosen Panorama
Vallehermoso – eine Bergtour mit grandiosen Panorama

Vallehermoso – eine Bergtour mit grandiosen Panorama

Heute hatten wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Unser Wanderherz begehrte nach Bergpfaden, steinigen Wegen und Gipfelglück. Also ging es nach einem einfachen Frühstück auf in Richtung Vallehermoso. Eine Bergtour mit knapp 8 km und 530 Höhenmetern stand auf dem Programm. Dementsprechend hatte ich schon ein wenig Respekt vor den Höhenmetern. Vor allem in Anbetracht unserer letzten Wandermonate, die doch eher in flachem Gelände verlaufen sind. Als ich dann bei der Anfahrt auch noch das bergige Gelände rund um Vallehermoso erblickte, bekam ich doch kalte Füße. Natürlich nur ein bisschen, wie immer überwog die Vorfreude.

Wie komme ich hin und wo geht es los?

Da wir für unsere gesamte Reise einen Mietwagen zur Verfügung hatten, bewältigten wir die ca. 45 minütige Anreise aus Valle Gran Rey mit dem Auto. In Vallehermoso parkten wir im Zentrum, direkt am Kreisverkehr des Plaza de la Constitución. Dort gibt es einen großen Parkplatz, der allerdings oft auch sehr voll ist.
Theoretisch ist auch eine Anreise mit dem Bus denkbar. Allerdings fährt die Linie 8 aus Valle Gran Rey max. 3 mal pro Tag, was die Planung etwas schwierig gestaltet. Solltest Du jedoch von anderen Orten, wie z.B. aus San Sebastian anreisen, ist der öffentliche Bus eine gute Alternative zum selber fahren auf den kurvenreichen Strecke. Die Abfahrtszeiten in deutscher Sprache findest Du zum Beispiel hier.

Tourfacts zu unserer Rundwanderung in Vallehermoso

  • Länge: ca. 7,5 km Rundtour
  • Höhenmeter: ca. 530 hm im Auf- und Abstieg
  • Anforderung: anspruchsvolle Wanderung, Trittsicherheit unbedingt erforderlich
  • Wegbeschaffenheit: Asphalt, kleine Pfade, loses Gestein, nach Regenfällen sehr rutschig
  • Einkehr: diverse am Endpunkt in Vallehermoso
  • und sonst: genügend Wasser mitnehmen, an sonnigen Tagen kann es heiß werden, wenig Schatten
Stausee Embalse de la Encantadora bei Vallehermoso

Unsere Rundtour um Vallehermoso – unsere Erlebnisse

Steiler Aufstieg

Und dann ging es auch schon los. Zum Warmlaufen folgten wir anfangs relativ lange einer kleinen asphaltierten Straße durch den Ort immer leicht bergauf. Wir entdeckten Blumenfelder, kleine Häuser, Gemüsegärten, Weinberge und einige mehr oder weniger freundliche Haustiere. Irgendwann wurde der Asphalt zu braunem Lehmboden und unvermittelt wurde es abenteuerlich..

Ein leicht übersehbarer, unscheinbarer kleiner Pfad bog unvermittelt von dem Lehmweg ab und wurde sofort schwierig. Von nun an gab es nur noch eine Richtung, nach oben. Und so schnauften wir uns den Felsen hinauf. Unterbrochen natürlich von reichlich kleinen Pausen, in Tarnung von Fotostopps. Allerdings wäre es auch Frefel, wenn man der unglaublich schönen Landschaft und den Ausblicken keine Beachtung schenkt. Ich konnte mich jedenfalls kaum satt sehen. In der Tat dauerte mein Aufstieg etwas länger als der meiner restlichen Familie. Dafür hatte ich aber jede Menge atemberaubende Eindrücke im Kopf.

Der kleine verlassene Weiler El Tion ist so ziemlich der höchste Punkt der Tour. Die Hütte hätten wir gerne zur Einkehr genutzt hätten. Aber da wir bisher keinem Menschen begegnet sind, lohnt sich eine Wirtschaft hier wohl nicht. Tapaspause = Fehlanzeige.

Extrawissen

Vallehermoso liegt im Norden von La Gomera und ist unserer Meinung nach der perfekte Ort für Natur- und Wanderliebhaber. Das “schöne Tal”, wie es übersetzt heißt, hat seinen Namen nicht umsonst. Umgeben von einer grandiosen Bergelandschaft und grünen Terrassen, liegt das kleine schmucke Dorf. Mit seinem gepflegten Ortskern und den kleinen typischen Bars ist es ausgesprochen einladend. Der Ausblick auf den erloschen Vulkanschlot Roque Cano, einem 200m emporragenden Felsmonolith, gilt als das Wahrzeichen des Ortes.

Der Abstieg zum Stausee Embalse de la Encantadora

Nachdem wir die Einkehr abgeschrieben und uns mit einem Müsliriegel aus dem Rucksack begnügt hatten, war erstmal Stirnrunzeln angesagt. Denn laut meiner Wanderkarte sollten wir an dem Häuschen rechts abzubiegen. Doch auch nach den ersten Schritten wurden die Zweifel nicht geringer. Dichtes Gestrüpp, abschüssiges Gelände, Dornen und umgestürzte Bäume machten uns das vorankommen schwer, aber umkehren war keine Option. Zum Glück wurde es nach kurzer Zeit besser und wir überschritten nach einem kleinen Waldstück den Bergrücken.

Na kannst Du den Weg erkennen? Ja…genau, er geht mitten durchs Dickicht🫣

Jetzt durften wir die Aussicht auf die andere Seite genießen. Nach einer kleinen Pause folgte der Abstieg, der genauso steil daherkam. Als Zugabe schlitterten wir des Öfteren über loses Gestein bergab. Das war nichts für schwache Nerven, aber wir lieben ja solche Herausforderungen und die Umgebung entschädigte für alle Mühen. Am Ende des steinigen Pfades bogen wir auf eine kleine asphaltiert Straße ein, die uns weiter ins Tal hinab führte. Das Panorama erinnerte an die Felsenlandschaft von Machu Picchu in Peru. Bald kam das Staubbecken Embalse de la Encantadora in Sicht, an dessen Ufer wir nur ein Stück entlang schlenderten.

Aufstieg Nummer 2 und ein unglaubliches Panorama

An der Staumauer, gerade als wir schon dachten jetzt ist es gleich geschafft, bog der Weg unvermittelt ab. Wieder gab es nur eine Richtung… ratet mal…natürlich bergauf. Na ja, aber irgendwo mussten die 520 Höhenmeter schließlich herkommen. Zunächst schlängelten wir uns durch üppig blühende Vegetation, abgelöst von schmalen Pfaden auf der allgegenwärtigen rotbraunen Erde. Weiter ging es auf einem Gratweg, der spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Hügel, Wälder und die Siedlung von Vallehermoso gewährte. Als Bonus gab es sozusagen die Aussicht auf den solitären Hausberg von Vallehermoso, den Roque Cano. Die karge Landschaft, die Kakteen und Wolfsmilchgewächse und einfach alles ringsum bringt mich selbst Monate später noch ins Schwärmen.

So langsam näherte sich unsere Tour bei Vallehermoso dem Ende. Ab jetzt ging es nur noch bergab. Auch hier verläuft der Pfad über loses Geröll, sodass noch mal Konzentration gefragt war. Bald hatten wir es jedoch geschafft und erreichten glückselig den Ausgangsort.

Die Belohnung zum Schluss

Bereits morgens bei der Parkplatzsuche hatte ich eine kleine typisch spanische Bar gesehen, die wir jetzt geradewegs ansteuerten. Denn was gibt es schöneres als nach einer Wanderung die Beine auszustrecken, ein kaltes Getränk in der Hand, ein selig erschöpftes Grinsen im Gesicht und jede Menge Erinnerungen im Gepäck. Der hasugemachte Kichererbsen Eintopf und die Albondigas machten unser Glück perfekt. Manchmal kann es so einfach sein. Zusätzlich kann man in der Bar Central auch noch Spezialitäten der Region, wie zum Beispiel Palmhonig oder Gofio, kaufen.

Übrigens hat Vallehermoso noch mehr zu bieten. Wie wäre es mit einen Badeusflug in den Maritime Park am Strand. Alle Infos und Tipps und was Du sonst noch auf La Gomera entdecken kannst, findest zu in unserem Beitrag “La Gomera – Entdecke die Trauminsel“.

Der Komoot-Track zum Nachwandern

Unser Fazit zur Abenteuertour in Vallehermoso

Die 7,5km kamen uns unglaublich lang vor, was sicherlich an dem teilweise alpinen, schwierigem Gelänge lag, aber auch an den vielen unvergesslichen Eindrücken. Wenn Du eine Prise Abenteuer auf Deinen Streifzügen magst, dann ist diese Tour genau das Richtige. Wie haben jedenfalls jede Minute genossen!

Unsere: Bewertung: ✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✴️✴️ 8 von 10 Sternen

Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald

Deine

      Nancy

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2 Kommentare

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