Oje, gestern hat es die Motte erwischt. Leichtes Fieber und Unwohlsein. Heute geht es zum Glück schon wieder ganz gut. Ihre Lust auf Bewegung scheint zurück, aber wir wollen es nicht übertreiben. Deshalb suchten wir nach einer kleinen Tour in der Nähe und stießen schließlich auf die Tour durch den Barranco de Arure in dem Weiler El Guro. Und der stellt sich als echtes Dschungelabenteuer heraus.
Wie komme ich hin und wo geht es los?
Unsere heutige Wanderung startet direkt im Valle Gran Rey, sodass zumindest für uns eine lange Anfahrt wegfällt (da wir im Ort wohnen). Das Auto brauchten wir trotzdem. Von unserer Unterkunft mussten wir zwar nur circa 3 Kilometer bis ins Dorf Guro zurücklegen, aber die komplette Strecke zu laufen war für die Motte heute keine Option. In El Guro gibt es einen langen Parkplatz, der sich direkt an der Straße entlangwindet. Deshalb kann man ihn nicht übersehen. Vormittags ist hier auch meistens ein Plätzchen zu ergattern.
Alternativ ist natürlich auch eine Anreise mit dem Bus möglich. Dabei kommt es darauf an von wo Du startest. Alle Busse von und nach Valle Gran Rey kommen am Startpunkt der Wanderung vorbei. Die Bushaltestelle heißt wie der kleine Ortsteil, einfach El Guro. Den Busfahrplan kannst du zum Beispiel hier einsehen.
Extratipp
Falls Du auch das Valle Gran Rey und den Rest der wunderschönen Insel entdecken willst, dann schau doch mal in unseren La Gomera Artikel. Dort erzählen wir Dir von unseren Erfahrungen und teilen unsere besten Tipps mit Dir!
Tourfacts zur Dschungelwanderung im Barranco de Arure
- Länge: ca. 3,6 km Rundtour/Hin- und Rücktour
- Kategorie: Familientour
- Höhenmeter: ca. 160 hm im Auf- und Abstieg
- Anforderung: Trittsicherheit, jede Menge Balance und keine Angst vor nassen Füßen
- Wegbeschaffenheit: kleine Pfade, Treppen, Flussbett, Felsen und Gestein
- Einkehr: im Ort El Guro
- und sonst: unbedingt ein kleines Picknick am Wasserfall machen, eine tolle Erfrischung an heißen Tagen
Unsere Erlebnisse auf der Abenteuerwanderung
El Guro und seine Felslandschaft
Vom Parkplatz aus geht es erst mal ein paar Treppen hinauf und mitten durch das kleine Dorf Guru. Schmuck sieht es aus mit seinen kleinen Kunstwerken und den schönen Bougainvilleas, die nicht umsonst Wunderblumen genannt werden. Wir entdecken kleine Echsen und aus Mosaiken geformte Fantasiegebilde. Ein Kleinod zum Staunen und Wohlfühlen. Bald aber lassen wir das Dorf hinter uns. Weiter geht es auf steinigen Pfaden. Nun prägen Steilwände und Felsen des Landschaftsbild. Der blaue Himmel und die Sonne strahlen um die Wette und wir können uns kaum satt sehen an den Orgelpfeifen aus Felsen, den Palmen und den Kakteen. Allerdings ist es in der Sonne auch ganz schön heiß, denn Schatten suchen wir hier vergeblich.
Durch den Barranco de Arure
Zum Glück biegen wir bald in die Schlucht ab, wo der Barranco de Arure mit seinem hohen Schilf ein bisschen Schatten spendet. Ab hier wird es auch richtig abenteuerlich. Der Weg führt nämlich nicht einfach am Barranco entlang, sondern sprichwörtlich mitten hindurch. Und das mitten hindurch meint durch den kleinen Fluss, der tatsächlich das ganze Jahr Wasser führt. Eine absolute Seltenheit auf La Gomera. Also hüpfen wir von Stein zu Stein, von rechts nach links, schlängeln uns über Brücken und überqueren wagemutig balancierend Baumstämme. Durch die dichte Vegetation fühlen wir uns in der Tat wie auf einer Dschungelexpedition. Kurzum, die Motte war Feuer und Flamme und ich ehrlich gesagt auch. Denn solch ein abwechslungsreiches Wandererlebnis ist selten. Oft sind gib es nur einige besonders spannende Teile, aber hier ist der wirklich der ganze Weg überraschend. Überraschend schön!
Bald darauf kommen wir an eine kleine Steilwand, an der jemand vorsorglich ein Kletterseil angebracht hat, mit dem man die schwierige Stelle überwinden kann. Das ist absolutes Tarzan-Feeling. Wie können kaum Luft holen, denn schon geht es weiter durch noch mehr Schilf, über noch mehr Felsen und auch durch noch mehr Wasser und Matschepampe. Einige Wanderer, die unseren Weg kreuzten, hatten offensichtlich schon Erfahrungen mit dem Schlamm gemacht, wie man unschwer an dem Schuhwerk und manchmal auch an den Hosen erkennen konnte. Wir blieben zum Glück unbeschadet. Möglicherweise haben sich endlich mal die vielen Yoga Gleichgewichtsübungen ausgezahlt, denn wir bleiben tatsächlich trocken. 😉
Die wohlverdiente Pause am Wasserfall
Irgendwie viel zu schnell erreichen wir das obere Ende des Barrancos, der in einem kleinen aber feinen Wasserfall gipfelte. Der Ort ist magisch, auf der einen Seite dunkler Fels mit den kleinen Rinnsal. Hinter uns das tiefe grün und der strahlend helle Himmel. Schatten und Licht. Was für ein Schauspiel.
Der Ort bietet sich perfekt für eine Pause an. Zünftig mit Picknick und ein bisschen planschen im Wasser. Durch das Wasser und die Schatten spendenden Felsen ist es hier temperaturtechnisch auch sehr erträglich. Die Wandertour scheint allerdings recht gut besucht, denn schon bald erreicht eine lärmende Wandergruppe dieses kleine Paradies. Für uns das Zeichen den Rückweg anzutreten.
Der Rückweg und die Palmengärten
Erst einmal geht es denselben Weg zurück, den wir gekommen sind. Also nochmal Abenteuer – juhuuu. Nach einiger Zeit wenden wir uns jedoch nach links, laufen aus dem Schiffgürtel heraus und einen felsigen Pfad nach oben. Der Weg führt uns um einen kleinen Hügel herum und plötzlich sind wir fast schon wieder im Ort. Eigentlich hätten wir noch ewig so wandern können. Aber auch der letzte Teil, der uns wieder zu unserem Parkplatz führt begeistert. Entspannt spazieren wir entlang eines kleinen Weges, der von den blühenden und grünenden Gärten des Valle Gran Rey gesäumt ist. Die üppige Vegetation zieht uns erneut in ihren Bann, während wir die vielfältige Landwirtschaft auf La Gomera aus nächster Nähe betrachten.
Der Komoot-Track zum Nachwandern
Fazit zu unserer Wanderung durch den Barranco de Arure
Die kleine Abenteuerwanderung ist die perfekte Familienwanderung. Ich bin mir sicher, selbst weniger lauffreudige Kinder haben hier einen Riesenspaß. Uns hat die Tour durch den Barranco de Arure im Valle Gran Rey auf jeden Fall so begeistert, dass sie zu unseren schönsten Naturerlebnissen auf den kanarischen Inseln zählt.
Unsere Bewertung: ✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✳️✴️ 9 von 10 Sternen
Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald
Deine
Nancy
Pssst…Du hast noch nicht genug?
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