Rundwanderung durch La Gomeras Nebelwälder – wie in einer anderen Welt
Rundwanderung durch La Gomeras Nebelwälder – wie in einer anderen Welt

Rundwanderung durch La Gomeras Nebelwälder – wie in einer anderen Welt

Wenn man auf La Gomera wandert, kommt man um die Lorbeer- oder auch Nebelwälder nicht drum herum. Denn sie sind besonders. So besonders, dass sie ein Teil des UNESCO-Weltnaturerbes darstellen. Die Nebelwälder gelten als eine der ältesten Wälder der Welt und haben einen unermesslichen Wert. Lorbeerbäume, Farne, Moose und Flechten bilden eine einzigartige Symbiose, die vielen endemischem Tierarten ein Zuhause bieten.

Lorbeerwald La Gomera
Verwunschen, mystisch, wunderschön – die Nebelwälder auf La Gomera

Doch auch für uns sind die Wälder im Passatwind etwas besonders, denn es herrscht eine ganz besondere Stimmung. Die Natur hat unglaubliche Formen von windgebeugten Bäumen hervorgebracht. Moose hängen wie Vorhänge im Wald und die Feuchtigkeit peitscht durch die Höhenlagen. Jeden Moment erwartet man ein Fabelwesen hinter dem nächsten Farn hervorspitzen zu sehen. Ein Spaziergang oder eine Wanderung durch die Nebelwälder darf auf keiner La Gomera Reise fehlen. Klar, dass auch wir uns das nicht entgehen lassen.

Wo geht’s los und wie kommen hin

Wir starten, wie fast immer, von unserem Base Camp in Valle Gran Rey. Für die 18km bis Las Hayas, unserem Ausgangspunkt der Wanderung, fahren mit dem Auto eine halbe Stunde. Von Valle Gran Rey kommend solltest du unbedingt auf die kleine Einbiegung direkt am Ortseingang von Arure achten, die nach Las Hayas führt.
In Las Hayas gibt es leider nicht viele Parkmöglichkeiten, deshalb starten wir unsere Tour etwas außerhalb an der Abbiegung der CV18. Dort gibt es neben einer Bushaltestelle eine kleine Parkbucht (für ein paar Autos), an der wir unser Auto abstellten. Wenn du jedoch einen Platz im Ort ergattern kannst, dann kannst du auch von dort in unsere Rundwanderung durch die Lorbeerwälder einsteigen.

Alternativ besteht wie immer auf La Gomera auch die Möglichkeit mit dem Bus nach Las Hayas anzureisen. Die Linie 1verbindet Valle Gran Rey und San Sebastian und fährt auch Las Hayas an. Bedenke aber immer, dass die Busse nur wenige Mal pro Tag verkehren und die Anreise etwas Planung benötigt. Die aktuellen Busfahrpläne kannst du hier einsehen.

Unsere Erfahrungen zur Wanderung durch die Nebelwälder des Garajonay Nationalparks

Ein holpriger Start

14°C, feuchte Nebelschwaden und sofort nach 100m stolperten wir durch dichte Gräser und Disteln. Na das ging ja gut los. Ich bin in solchen Momenten immer mit der Durchhalteparole ” Es wird bestimmt gleich besser” am Start. Also querten wir erstmal die Straße und kämpften uns gegenüber wieder ins Gebüsch. Ein Weg war so gut wie nicht zu erkennen und nach wenigen Metern waren wir bereits orientierungslos. Selbst die Komootnavigation war restlos überfordert und quittierte den Dienst. Also nochmal von vorn. Und diesmal klappte es auch und wir trafen bald auf einen offiziellen Wanderweg, sogar auf den sehr bekannten GR131. Der GR131 ist ein Fernwanderwege, der alle kanarischen Inseln miteinander verbindet und dementsprechend durch die schönsten Landschaften der Inseln führt.

Wegweiser-GR131 im Nebelwald auf La Gomera

Unser Lesetipp

Wenn Du es gerne abenteuerlich magst, aber keine Lust auf eine richtig große Wanderung auf La Gomera hast, dann schau dir doch mal die Kurzwanderung im Barranco de Arure im Valle Gran Rey an

Der erste Eindruck vom Zauberwald

Fast augenblicklich tauchen wir ein in die dichten mystischen Nebelwälder. Windgebeugte Bäume mit herabhängenden Flechten und einer dicken Moosschicht säumen den Wegrand. Hin und wieder bricht diffuse das Licht durch den wabernden Nebel. Und wir mittendrin. Es wurde ganz still in unserer kleinen Wandergruppe, denn der Weg berührte uns auf magische Art. Staunend folgten wir dem Weg und tauchten ein in diese besondere Atmosphäre. Auf den ersten Kilometern begegneten wir tatsächlich keinem Menschen, was die Umgebung noch geheimnisvoller wirken ließ. Irgendwie der Wirklichkeit entrückt.

Risquillo de Corgo – Traumhafte Aussichten

Ab dem Picknickplatz “Los Creces” wird der folgen wir dem Weg stetig bergauf und überqueren schließlich die Hauptstraße an einem Wanderparkplatz. Von dort startet ein kleiner Rundwanderweg zum bekannten Aussichtspunkt “Risquillo de Corgo (siehe Extratipp). Durch diesen Abschnitt des Nebelwaldes rauschen fast immer die Passatwolken und sorgen für einen besonders märchenhaften Eindruck. Am Aussichtspunkt selbst öffnet sich der Wald und mit ein bisschen Geduld finden sich auch Lücken in den Nebelwänden. Wenn sich so eine Lücke findet wird der Blick auf die umliegenden Berge und das tiefblaue Meer davor frei. Wir hatten Glück und durften diese grandiose Aussicht bewundern. Sie macht sprachlos. Es fällt schwer diesen Ort wieder zu verlassen, denn durch die wabernden Nebelwände hat man das Gefühl die Landschaft würde sich ständig verändern.

Extratipp Kurzwanderung

Auch wenn ihr keine Lust auf eine große Wanderung habt, solltet ihr euch die Nebelwälder und den Aussichtspunkt Risquillo de Corgo auf keinen Fall entgehen lassen. Vom Parkplatz auf der Hauptstraße GM2 startet eine Kurzwanderung von knapp 2 km Länge. Sie führt zu dem Aussichtspunkt und durchstreift gleichzeitig die, unserer Meinung nach, schönste Ecke des Nebelwaldes. Die kurze Runde haben wir auf Komoot für Euch aufgezeichnet.

Der Rückweg

Irgendwann musste selbst ich einsehen, dass es Zeit für den Rückweg war. Zunächst folgen wir dem Weg wieder bergab bis zum Picknickplatz. Dort biegen wir rechts ab und nehmen den kleinen Pfad durch den Wald. Hier ist es deutlich trockener, der Nebel ist verschwunden. Beeindruckend wie schnell sich die Landschaft auf so kleiner Fläche blitzschnell wandelt. Als wir den Wald verlassen und ein felsiges Plateau erreichen, spitzt sogar die Sonne durch die Wolken. Zwischen den Felsen haben sich kleine Wasserbecken gebildet, in denen sich die Wolkenformationen wunderbar spiegeln.

Etwas weiter verändert sich die Landschaft erneut. Wir wandern nun auf roten lehmigen Wegen und später auf kleinen Wirtschaftsstraßen. An den Seiten blühen unzählige Wildblumen in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Ein wahres Fest für die Augen.

Die Belohnung im Restaurant Efigenia

Wer mich kennt, weiß keine Wanderung ohne Belohnung😉. Und so überlegen wir nicht lange und kehren im Ortskern bei “Efigenia” im Restaurant “La Montana” ein. Efigenia ist eine Institution auf La Gomera. Fast alle Lebensmittel kommen aus den umliegenden Gärten direkt auf den Tisch. Nebenbei kann man noch Wein, Palmhonig, Marmelade und andere selbst hergestellte Leckerein für Daheim erwerben. Wir hatten jedoch erstmal Hunger und ergatterten einen der beliebten Terrassenplätze.

Der Service war etwas gewöhnungsbedürftig, denn unsere Getränke kamen erst mit dem Essen. Auch die Verständigung war ein wenig herausfordernd, obwohl wir recht gut spanisch sprechen. Mit unseren bestellten Ziegenkäse und den Papas Arrugadas kam schließlich auch noch eine Tortilla auf den Tisch. Da der Kellner schneller verschwunden war als wir piep sagen konnten, sahen wir uns quasi gezwungen diese auch noch zu essen. Als später die Spanier am Nebentisch nach ihrer Tortilla fragten schwante uns was schief gegangen war🫣. Auf jeden Fall war alles wirklich lecker und wir konnten gestärkt die letzten Meter bis zum Auto zurücklegen.

Der Koomot Track zur Rundwanderung durch die Nebelwälder auf La Gomera

Unser Fazit zur Rundwanderung durch die Nebelwälder des Nationalparks Garajonay

Keine Frage, die Nebelwälder auf La Gomera muss man unbedingt gesehen haben, denn sie sind einmalig. Wir haben jedenfalls jede Minute genossen, denn die Landschaft verzaubert die Sinne und entführte uns für ein paar Stunden in eine andere Welt.

Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald

Deine

      Nancy

Pssst…Du hast noch nicht genug?

La Gomera ist ja nicht gerade um die Ecke. Deshalb verraten wir die in unserem Beitrag zu “La Gomera – Entdecke die Trauminsel” was die Insel so besonders macht. Natürlich wie immer mit Tipps zu Ausflügen und allem was den Aktivurlaub schöner macht.

mehr lesen…

Dir gefällt der Beitrag? Dann teile Deine Freude...

Ein Kommentar

  1. Pingback: La Gomera - Entdecke die Trauminsel - Wanderfrei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert