Mein Herz zieht es immer wieder auf die kleine Kanareninsel La Gomera. Sie verspricht eine Reise in eine Welt voller landschaftlicher Wunder. Majestätischen Berge, üppige Wälder und immer das Meer im Blick, was für eine eindrucksvolle Kulisse. Aber nicht nur das. Es herrscht einfach ein besonderer Flair, der von unbeschwerten Tagen und Leichtigkeit träumen lässt. Kommt einfach mit auf unsere Entdeckungsreise in dieses kleine Paradies, vielleicht verzaubert Euch die kleine Guancheninsel genauso wie uns.
Anreise nach La Gomera
Ich nehme es gleich vorweg, die Anreise ist lang und bedarf einiges an Planung. Das hat aber auch den Vorteil, dass Pauschaltouristen in der Regel abgeschreckt werden und die Insel so ihren natürlichen Scharm bewahren konnte. Direktflüge nach La Gomera gibt es von Deutschland nicht. Deshalb ist immer eine Anreise über eine der großen Kanareninsel nötig. Das heißt über Teneriffa oder Gran Canaria.
Anreise über Teneriffa mit der Fähre
Bei der Anreise über Teneriffa fliegst du den Flughafen Teneriffa Süd an und nimmst anschließend Bus oder Taxi zum Fähranleger und danach die Fähre nach La Gomera. Hierbei ist darauf zu achten, dass du deine Ankunftszeit mit den Fahrplänen der Fähre abstimmst. Manchmal kommst du um eine Zwischenübernachtung nicht herum. Es gibt 2 Fähranbieter, Fred Olsen und Naviera Armas. Die Fährpläne kannst Du hier vergleichen. Fred Olsen betreibt eine Expresssphäre, die in der Hauptstadt San Sebastian de la Gomera anlegt. Armas fährt zusätzlich zweimal die Woche direkt nach Valle Gran Rey, was unserer Meinung nach der beste Ort für einen entspannten Urlaub ist. Da uns das Prozedere mit den Fährzeiten zu kompliziert ist und wir gerne den Massen entfliehen, wählen wir als Drehkreuz meistens Gran Canaria.
Anreise über Gran Canaria mit dem Flugzeug
Vom internationalen Flughafen Gran Canaria kann man unkompliziert und schnell mit dem Bus in die Hauptstadt fahren. Für uns fängt der Urlaub hier in der Regel schon an, denn meistens gönnen wir uns 1 bis 2 Nächte in Las Palmas de Gran Canaria. Wir lieben den urbanen Flair der Stadt, mit ihrem breiten Strand, der Markthalle und den vielen kleinen Restaurants und Bars.
Von der Hauptstadt zum nationalen Flughafen im Norden ist es nur ein Katzensprung, den du entweder per Bus oder mit dem Taxi zurücklegen kannst. Die kleine solide Fluggesellschaft Binter bietet mindestens einmal pro Tag einen Flug nach La Gomera an. Der Flughafen ist übersichtlich und entspannt. Bereits nach rund 45 Minuten landest du auf La Gomera. Dort macht es Sinn sich einen Mietwagen für den Dauer des Urlaubs zu mieten, zum Beispiel bei Cicar, die wir sehr empfehlen können. Mit dem Auto fährst du noch circa eine Stunde bis nach Valle Gran Rey.
Der perfekte Urlaubsort auf La Gomera- Valle Gran Rey
Das Ankommen im Valle Gran Rey fühlt sich an, als würde man den Schalter von schnöden Alltag auf einen unbeschwerten Sonnentag umlegen. Schon bei der Anfahrt ins “Tal des Königs” werde ich jedes Mal überwältigt von der Schönheit der Landschaft, den Palmen, den grünen Terrassen, dem langersehnten Blick aufs Meer und den schroffen Felsen dazwischen. Für den Fahrer ist allerdings wie auf der ganzen Insel Konzentration gefragt, denn die vielen Kurven haben es echt in sich.
Kleine Gassen, ein bisschen Hippiekultur, üppige Blumen und die Weite des Ozeans vor dem schwarz glitzernden Strand – das sind die Dinge, die mir sofort einfallen wenn ich an Valle Gran Rey denke. Der Ost ist gemütlich und überschaubar, aber nicht zu klein, eben genau richtig. Und es ist warm, gefühlt fast immer. Wir waren schon oft im Winter dort und konnten jedes Mal Schwimmen gehen und dabei bin ich eher als Weichei bekannt😉.
Wohnen im Valle Gran Rey
Große Hotelburgen mit All-in suchst Du vergebens. Die meisten Angebote beschränken sich auf die Vermietung von Appartments, oft in größeren aber dennoch gemütlichen Anlagen oder von privat. Da wir ganz gerne etwas Neues ausprobieren, haben wir schon einige Apartments getestet. Am besten gefallen hat uns das “Gualda Atico” direkt hinter unserer Lieblingsbäckerei “Pan de Vueltas” Die ruhige Lage, der herzliche Empfang und die Dachterrasse haben es uns angetan. Wenn Du ein Appartment mit Pool sucht, können wir die “Residence el Llano” empfehlen. Dort gibt es auch große Familienappartments und wie gesagt einen Pool im schönen Innenhof.
Unsere kulinarischen Highlights
Unsere Lieblingsrestaurants
Hatte ich schon erwähnt, dass wir unglaublich gerne Essen😉😉😉? Wir haben uns mittlerweile gefühlt einmal durch das Valle gegessen. Und haben dabei so viele leckere Kleinigkeiten auf unseren Tellern gehabt, dass ich einen eigenen Blogartikel dazu schreiben könnte. Ein paar Köstlichkeiten sind uns aber besonders in Erinnerung geblieben.
La Salsa
Innovativ, verdammt lecker und super frisch, dass sind die Schlagworte, die mir einfallen wenn ich an das “La Salsa” denke. Die Küche ist außergewöhnlich. Bereits der Gruß aus der Küche ist ein Gedicht: Rote-Beete-Tahin Aufstrich…mhh lecker. Aber auch die Hauptspeisen haben uns jedes Mal aufs Neue überzeugt. Das La Salsa ist damit unsere Top-Empfehlung! Da das Restaurant relativ wenige Tische hat, ist eine Reservierung immer sinnvoll.
Tuyo
Ganz anders und ganz besonders geht es im Tuyo zu. Das kleine Restaurant hat mich sofort begeistert, da mein Reiseherz immer ganz wild puckert beim Gedanken an Südostasien (wenn es nicht gerade für La Gomera schlägt…oder all die anderen tollen Ecken dieser Welt🫣). Asiatische Möbel und Accessoires, kombiniert mit tollen Wandbildern und einer Küche, die asiatische und mediterrane Elemente geschickt miteinander verbindet, lassen mich immer ganz schnell die Welt um mich vergessen. Deshalb gehört für uns ein Besuch im “Tuyo” zu jeder La Gomera Reise dazu.
Sal & Pimienta
Im Sal & Pimienta genießen wir hin und wieder ein paar Tapas, wie Albondigas, Calamaris frito und Ensalada Tropical. Das Essen ist solide, aber der Ausblick auf den Sonnenuntergang direkt hinter dem Babybeach einfach atemberaubend. Deshalb sitzen wir gerne auf der kleinen Terrasse, genießen ein paar Kleinigkeiten und gönnen uns ein Feierabendgetränk.
Ach ich könnte noch ewig so weiter machen, aber am Besten Du machst Deine eigenen Erfahrungen, denn so richtig viel falsch machen kannst Du nicht.
Ab und an haben wir uns auch unterwegs auf unseren Ausflügen und Wanderungen ein Mittagessen gegönnt, z.B. im “Casa Efigenia la Montana” in Las Hayas. Ein toller Ort, in dem neben vegetarischem Bio-Gerichten auch hausgemachte Marmeladen, Palmhonig und Wein erstanden werden können.
Und sonst so?
Nach einem ereignisreichen Tag trinken wir abends gerne noch mal einen kleinen Absacker. Ganz hervorragend geht das im Biergarten der “Bar Cacatúa”. Ungezwungen und oft mit guter Musik, einfach genau das Richtige um den Abend ausklingen zu lassen.
Die Strände in Valle Gran Rey
Die Strände im Valle Gran Rey sind wahrscheinlich auch die Hauptattraktion des Tales. Denn hier gibt gleich mehrere davon und jeder hat seinen ganz eigenen Charme.
Playa del Vueltas
Der wärmste und geschützteste Strand ist der Playa del Vueltas am Ende des Ortes. Eingebettet zwischen imposanten Felswänden und der alten Hafenmole ist der Strand besonders gut vor Wind und Wellen geschützt. Der Vueltas ist zumindest im Winter mein Favorit, da es hier durch die besondere Lage immer einige Grad wärmer ist, als an den übrigen Stränden.
La Puntilla und La Calera
Den längsten Strandabschnitt der ganzen Insel bilden La Puntilla und La Calera. Die beiden Strände gehen nahtlos ineinander über und sind durch eine Promenade miteinander verbunden. An beiden Stränden gibt es einen Mix aus Steinen und Sand und im Winter kannst du die Kraft und Urgewalt des Atlantiks spüren. Dann ist Schwimmen allerdings nicht unbedingt zu empfehlen.
Aber was gibt es schöneres als mit einem Getränk auf der Mauer am Strand zu sitzen und dem tosenden Meer zu lauschen. Einen besonderen Reiz, den Du auf keinen Fall verpassen solltest, hat La Calera am Abend. Zum Anbruch der Dämmerung treffen sich die Hippies der Region am Strand. Fast immer wird musiziert, getanzt oder eine Feuershow zelebriert.
Playa del Charco del Conde
Perfekt für kleinere Kinder eignet sich der Playa del Charco del Conde, der nicht umsonst auch Babybeach genannt wird. Der Strand bietet ebenfalls Sand, ist aber zum Schwimmen etwas schwierig. Je Gezeitenstand bildet sich durch das vorgelagerte Riff eine kleine “Badewanne” mit entsprechend warmem Wasser und nur wenigen Wellen.
Wandern auf La Gomera
La Gomera ist ein wahres Mekka für Naturliebhaber. Es gibt unzählige gut beschilderte Wanderwege auf der Insel und nach jedem Urlaub wird meine Wanderwunschliste eher länger als kürzer. Das liegt vor allem daran, dass die Landschaft nicht nur traumhaft schön, sondern auch äußerst abwechslungsreich ist. Nicht umsonst wurde die gesamte Insel zum UNESCO Biosphärenreservat erklärt. Eins der Highlights ist sicherlich der Lorbeerwald. Aber auch der heilige Gipfel Garajonay oder die Palmenhaine sind unbedingt eine Wanderung wert.
Einige Touren sind uns besonders in Erinnerung geblieben:
Rund um Vallehermoso
Wild und ursprünglich ist diese sportliche Tour. Rote Erde, ein Stausee und eine Aussicht, die an das peruanische Hochland erinnert. Dazu abenteuerliche Wege und eine leckere Belohnung zum Schluss.
Auf den Gipfel – der Alto de Garajonay
Was für eine Aussicht vom Dach der Insel! Nicht nur fast ganz La Gomera, sondern sogar die Nachbarinseln sind zu sehen. Zusätzlich gibt es die alte Kultstätte der Guanchen und jede Menge Natur zu entdecken.
Durch den grünen Dschungel im Valle Gran Rey
Eine absolute Familientour! Ein Wasserfall, viele Klettermöglichkeiten, schmale Wege und ganz viel Abenteuer.
Der mystische Nebelwald bei Las Hoyas
Eine Abenteuerwanderung durch den Lorbeerwald! Die Feuchtigkeit spüren, über die üppige Flora staunen und den Passatwolken beim Dahinjagen zuschauen – ein besonderes Erlebnis.
Unsere 5 besten Ausflugstipps auf La Gomera
Wenn Du das Valle Gran Rey erkundet hast, solltest Du auf Fall auch ein paar Ausflüge auf den Rest der Insel einplanen, denn La Gomera hat viel zu bieten. Die folgenden 5 Ausflüge haben uns, jeder auf seine Weise, besonders beeindruckt, aber es gibt natürlich noch viel mehr…
Der immergrüne Nebelwald
10% der Insel sind mit Lorbeerwald bedeckt und ist somit der größte zusammenhänge Lorbeerwald Europas. Besonders an Tagen, an denen die Passatwolken durch die Wälder jagen, verbreitet der Nebelwald eine mystische Stimmung. Flechten und Moose hängen von den knorrigen Bäumen und überall tropft es. Diesen Wald muss man erlebt haben. In der Laguna Grande gibt es neben Picknickplätzen einen kleinen Lehrpfad zum Lorbeerwald.
Hauptstadtfeeling in San Sebastian de la Gomera
Auf keinen Fall verpassen solltest Du die Altstadt von San Sebastian de la Gomera. Denn die Inselhauptstadt ist einzigartig. Vor allem im Vergleich zu den anderen größeren Inselhauptstätten der Kanaren wirkt San Sebastian eher wie ein Dorf. Und gerade diese Mischung aus Beschaulichkeit, alter Kultur und eine Prise städtischen Treibens ist hinreißend. Ein Bummel entlang der bunten Kolonialhäuser mit ihren Holzfenstern und den einladenden Geschäften ist auch an grauen Tagen ein guter Zeitvertreib. Ganz nebenher gibt es auch ein paar Sehenswürdigkeiten, wie das Kolumbushaus Casa Colón, der Festungsturm Torre del Conde oder die Kapelle. Am liebsten sitze ich jedoch (an einem Tag an dem kein Kreuzfahrtschiff anlegt) in einem Café unter dem großen Bäumen nahe des Hafens und beobachte das Geschehen rundherum. Alle Tipps und unsere 9 Top-Sehenswürdigkeiten rund um San Sebastian findet ihr hier.
Agulo und der Mirador de Abrante
Gepflasterte Gassen, schmucke gepflegte Häuser, eingebettet in grüne Terrassen und mit einer traumhaften Aussicht auf das Meer. Der Charme Argulos erschließt sich erst bei einem kleinem Rundgang durch den Ort. Oberhalb von Argulo findet sich jedoch eines meiner absoluten Highlights La Gomeras, der Aussichtspunkt Abrante (nur mit dem Auto oder im Rahmen einer Wanderung zu erreichen). Dieser Mirador ist etwas Einzigartiges und definitiv nichts für Leute mit Höhenangst. Eine komplett gläserne Plattform ragt über den Fels hinaus und gibt den Blick frei auf das 400m weiter unten liegende Agulo und den Atlantik. Whohoo ist das hoch – oder tief – je nachdem wie man das sieht.
Vallehermoso und der Maritime Park
Vallehermoso ist eine der ursprünglichsten Region La Gomeras, in dem viel Landwirtschaft betrieben wird. So bietet sich zum Beispiel der kleine Stausee für einen Spaziergang an. Im Zentrum des Ortes trifft man sich in der Bar Central auf einen schnellen Kaffee. Dort kannst Du aber auch den berühmten Palmhonig probieren oder leckere Tapas genießen. Danach lädt das kostenfreie Schwimmbad am Strand von Vallehermoso (in den Sommermonaten) zum faulenzen und Sonnenbaden ein. Von den Pools genießt Du eine perfekte Aussicht aufs Meer und das an ein Piratennest erinnernde Castillo de Mar (eigentliche eine alte Bananenverladestation).
Sanftes Whalewatching mit Oceano
Mit kleinen Fischerbooten unternimmt Oceano Touren zur Wal- und Delfinbeobachtung vor der Küste La Gomeras. Dabei legt das Unternehmen Wert darauf die Tiere so wenig wie möglich zu stören. Außerdem sind sie immer nur mit kleinen Gruppen unterwegs, was ich sehr entspannt finde. Besonders im Frühjahr sind die Chancen auf Sichtungen sehr gut, aber auch sonst sind die Touren ein eindrucksvolles Erlebnis, denn zu sehen gibt es immer etwas.
Fazit
La Gomera hat mein Herz im Sturm erobert! Es ist so abwechslungsreich, so grün, so entspannt. Es entführt in andere Welten und gibt neue Impulse. Es fasziniert und zeichnet mir jedes Mal einfach nur ein dickes fettes Dauergrinsen ins Gesicht. Kurz ich liebe diese kleine Insel im Atlantik und komme bestimmt noch das ein oder andere Mal wieder.
Pssst…hat Dich das Reisefieber gepackt?
Wie wäre es denn mal mit Italien, genauer gesagt dem Ledrosee? Dieses kleine Paradies lockt mit glasklarem Wasser, herrlichen Berglandschaften, Kultur und natürlich ganz viel Dolce Vita…
Bleibt mir noch zu sagen, ciao und bis bald (vielleicht auf La Gomera😊)
Deine
Nancy
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